Aug 102012
 

Ab dem Vor­han­den­sein von 100 Ton­nen was­ser­ge­fähr­den­der Stof­fe der Was­ser­ge­fähr­dungs­klas­se 1 je Lager­ab­schnitt sind nach der Lösch­was­ser-Rück­hal­te-Richt­li­nie[1] Rück­hal­te­ein­rich­tun­gen bzw. Rück­hal­te­an­la­gen bzw. Auf­fang­wan­nen für Lösch­was­ser erfor­der­lich.

Umrech­nung von Was­ser­ge­fähr­dungs­klas­sen

Um zu ent­schei­den, ob die Lösch­was­ser-Rück­hal­te-Richt­li­ne anzu­wen­den ist (Gel­tungs­be­reich nach §2), sind zuvor die Was­ser­ge­fähr­dungs­klas­sen und Lager­men­gen aller Lager­stof­fe zu berück­sich­ti­gen und nach fol­gen­der Regel in einen so genann­ten „WGK“-Gleichwert umzu­rech­nen:

  • 1 t WGK 3‑Stoff = 100 t WGK 1
  • 1 t WGK 2‑Stoff = 10 t WGK 2

Geben Sie in die fol­gen­den Ein­ga­be­fel­der ein­fach die Lager­men­gen in t oder m³ des zu bewer­ten­den Lager­ab­schnit­tes an (in der Regel ist der Lager­ab­schnitt ein Bereich mit einer Brand­schutz­tren­nung d.h. Feu­er­wi­der­stands­dau­er ≥90 min zu benach­bar­ten Lager­be­rei­chen):

Hin­weis: 1 t = 1000 kg bzw. 1 m³ = 1000 Liter

Was­ser­ge­fähr­dungs­klas­se (WGK) Lager­men­ge
[t oder m³]
Fak­tor
Schwach was­ser­ge­fähr­de­ne Stof­fe (WGK 1) 1
Was­ser­ge­fähr­de­ne Stof­fe (WGK 2) 10
Stark was­ser­ge­fähr­de­ne Stof­fe (WGK 3) 100

Über­schrei­tung des 100 t‑Schwellwertes — was tun?

Prü­fen Sie zunächst die in Ihrem Bun­des­land gül­ti­ge Lösch­was­ser-Rück­hal­te-Richt­li­nie. Um mög­li­cher­wei­se teu­re Lösch­was­ser-Rück­hal­te­ein­rich­tun­gen zu ver­mei­den, soll­ten Sie erwä­gen,

  • die Lager­be­rei­che brand­schutz­tech­nisch abzu­tren­nen bzw. auf­zu­tei­len (z. B. meh­re­re Gefahr­stoff­con­tai­ner) oder
  • orga­ni­sa­to­risch (stark) was­ser­ge­fähr­den­de Stof­fe (WGK 2, 3) grund­sätz­lich zu ver­mei­den (Sub­sti­tu­ti­on mit ande­ren Stof­fen) bzw. deren Lager­men­ge zu redu­zie­ren.
Unter­schrei­ten des 100 t‑Schwellwertes — was tun?

Ein Unter­schrei­ten des Schwell­wer­tes ist zunächst posi­tiv. Aller­dings müs­sen Sie trotz­dem in der Regel (je nach Bun­des­land) gewis­ses Rückhaltevermögen/​Auffangwannen für aus­lau­fen­de Flüs­sig­kei­ten bzw. Lösch­was­ser bereit­stel­len. Je nach Grö­ße des Lager­ab­schnit­tes muss die­se in der Regel umfas­sen:

  • min­des­tens 10 % des Anla­gen­vo­lu­mens des Lager­ab­schnit­tes (d.h. Sum­me des Raum­in­hal­tes aller Fäs­ser und Gebin­de) bzw.
  • wenigs­tens der Raum­in­halt des größ­ten Gefä­ßes.

Natür­lich gilt auch hier, die in Ihrem Bun­des­land gül­ti­ge Anla­gen­ver­ord­nung was­ser­ge­fähr­den­de Stof­fe (VAwS) zu prü­fen.

  1. [1]Lösch­was­ser-Rück­hal­te-Richt­li­nie, 1992: 2.1

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